Adipositas

Fettsucht (Adipositas) – ein „globales“ Problem.

Sumo-Ringer werden dafür bewundert. Im normalen Leben aber tragen extrem übergewichtige Menschen schwer an ihren überzähligen Kilos: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 11 Prozent der Weltbevölkerung fettsüchtig.
In Österreich sind etwa 700.000 Menschen krankhaft dick

Allein in Österreich sind etwa 700.000 Menschen krankhaft dick – darunter befinden sich in zunehmendem Maß auch Kinder und Jugendliche. Der höchste Anteil an therapiebedürftiger Fettsucht findet sich bei männlichen Lehrlingen mit elf Prozent.

Laut Statistik Austria gibt es hier auch ein starkes Ost-West Gefälle in Österreich: es wurde errechnet, dass gerade im Burgenland über 13 Prozent der Einwohner an therapiebedürftiger Fettsucht leiden, im Westen Österreichs hingegen nur sechs Prozent, meint Ibrahim Elmadfa vom Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Wien.

Symptome von Adipositas

Die Betroffenen leiden an Atemnot, erhöhtem Blutdruck, Schlafstörungen, Diabetes und Gallensteinen. Durch die Zunahme von nur einem Kilo steigt das Risiko, eine Herz-Kreislauferkrankung zu bekommen um 3,1 Prozent, zehn Kilo Übergewicht erhöhen das Risiko um 30 Prozent. Oft haben schon Menschen mit ausgeprägtem Übergewicht schon im Alter unter dreißig Jahren Bluthochdruck und eine Zuckerkrankheit, die man früher als Altersdiabetes nur bei Betagten gesehen hat.

Die Fettsucht – ein seelisches Problem

Dazu kommt noch ein seelisches Problem: Werden die Kilos oft zuerst als Kummerspeck hinaufgegessen, so belastet das Übergewicht in weiterer Folge nun das Seelenleben und führt zu Depressionen. Dicke Menschen haben oftmals Probleme im Berufsleben und bei der Partnersuche.

Ursachen von Adipositas

Die Krankheit Fettsucht, Adipositas genannt, wird durch ein Wechselspiel von zuwenig Bewegung und durch zuviel Essenszufuhr hervorgerufen. Bei 90 % der Dicken liegt die Ursache ihres Problems an falscher Ernährung, Fresslust oder völliger Überernährung. Die Gründe, zuviel Nahrung zu sich zu nehmen, können recht vielfältig sein. Die Ursache der vielen dicken Kinder und Jugendlichen liegt in der vom Elternhaus erlernten falschen, ständig verfügbaren Ernährung, die schon im Säuglingsalter zur Beruhigung von Unlustzeichen eingesetzt wird. Im Bemühen, bei der Säuglingsernährung alles richtig zu machen, wird der Futterrhythmus alle paar Stunden strikt eingehalten, egal, ob das Kind schläft oder hungrig ist. So verlernt der junge Organismus nach und nach die Signale von Hunger und Sättigung: der Grundstein für Übergewicht im Jugend- und Erwachsenenalter. Charakteristisch für Fettsüchtige ist, dass ihr Sättigungsgefühl beeinträchtigt ist. Sie klagen darüber, dass sie nicht aufhören können zu essen.

Der Jo-Jo Effekt

Eine Unzahl von unvernünftigen und wenig vernünftigen Diätkuren werden von Ärzten, Heilern und Firmen angeboten, oft sehr teuer und manchmal auch mit definitiv ungesunden Anleitungen zum Abnehmen. Leider zeigen Behandlungen, die sich auf die reine Gewichtsabnahme konzentrieren,  eine sehr niedrige Erfolgs- und eine sehr hohe Abbruchrate, und die meisten, die Gewicht verlieren, nehmen es wieder zu. Das nennt man Jo-Jo Effekt, und viele haben durch diesen Effekt schon hunderte Kilos zu- und wieder abgenommen.

Body Mass Index

Der Body Mass Index (BMI) gibt Auskunft über den Ernährungszustand. Der Berechnung liegt zugrunde, dass das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße gesetzt werden sollte. Die Formel lautet

Gewicht in Kilogramm (Kg) / Körpergröße (m) X Körpergröße (m)

Kurz: kg / m²

Hier nun die medizinische Einteilung des Übergewichts:

  • Normalgewicht            20,0 – 24,9
  • Übergewicht                25,0 – 29,9
  • Adipositas Grad I        30,0 – 34,9
  • Adipositas Grad II       35,0 – 39,9
  • Adipositas Grad III        > 40

Wer wird operiert ?

Ab welchem Gewicht zahlt die Gebietskrankenkasse?

Von behandlungsbedürftigem Übergewicht spricht man bei einem BMI über 30 mit Zusatzerkrankungen wie hohem Blutdruck, Erhöhung der Blutfette, Zuckerkrankheit, Schlafstörungen oder Arthrose der großen Gelenke (Definition gemäß Weltgesundheits-Organisation WHO). Ab einem BMI von ≥ 40 wird eine Operation von der Gebietskrankenkasse als notwendige Heilbehandlung eingestuft und bezahlt.