Reflux Behandlung

Reflux Behandlung: Langzeitmedikamente oder Operation ?

Die Reflux Behandlung kann in vielen Fällen vorerst medikamentös erfolgen. Durch die derzeit verfügbaren Medikamente kann eine Unterdrückung der Säureproduktion im Magen erreicht werden. Bei Versagen der medikamentösen Therapie, aber auch bei einem großen Zwerchfellbruch ist die Operation die Therapie der Wahl. Besonders wenn Asthma und chronische Bronchitis durch den Reflux hervorgerufen werden, muss der Operation der Vorzug vor einer medikamentösen Behandlung gegeben werden.

Die Operation ist ein sogenannter minimal invasiver Eingriff (Laparoskopie) wobei ohne Bauchschnitt mittels Kamera im Bauchraum gearbeitet wird. Es werden dazu heute fünf Stück  5mm-lange Schnitte benötigt, einer für die digitale Kamera, die anderen vier für die Instrumente des Chirurgen und seiner Assistenz. Es wird eine Manschette um den Magen gebildet, die einen sauren Rückfluss verhindert. Der Zwerchfellbruch kann so wieder verschlossen werden. Auch sehr große Brüche sind mit dieser Technik gut behandelbar, auch wenn schon der ganze Magen in den Brustraum verlagert ist. Die Erfolgs- und Heilungsrate einer Operation durch einen erfahrenen Spezialisten ist sehr gut.

Netzimplantation

Manchmal kann es notwendig sein, auf grund der Größe des Zwerchfellbruchs oder bei Wiederauftreten einer Hiatushernie nach vorangegangener Operation ein Netz einzusetzen. Diese Netze sind gut verträglich und bieten zusätzlich Sicherheit und Halt bei Zwerchfellbrüchen mit schwachem Gewebe. Das Netz wird schonend mit Gewebekleber so fixiert, dass es nicht mehr verrutschen kann.

Fundoplikatio


Wer soll wie operiert werden ?

Fundoplikatio: Standardeingriff

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Fundoplikatio nach Nissen

Eine Fundoplikatio ist die beste Therpie bei lange bestehendem Reflux. Patienten mit fehlendem oder unvollständigem Ansprechen auf Säureblocker kann so geholfen werden. Viele Menschen wollen auch nicht lebenslang jeden Tag die Säureblocker einnehmen und ziehen eine Operation – die Fundoplikatio vor.

Wenn ein Hochvolumenreflux, ein großer Zwerchfellbruch und Asthma bei Reflux vorliegen, sollte unbedingt operiert werden und nicht ausschließlich auf Medikamente vertraut werden.

Dabei wird von 5 Stück 5 mm langen Schnitten im Bauchbereich unter Kamerasicht eine Manschette um den untersten Teil der Speiseröhre gelegt. Dies wirkt wie ein biologischer Schließmuskel, sodass keine Magensäure mehr vom Magen in die Speiseröhre aufsteigen kann.

Sonderfall Übergewicht: Magenbypass statt Fundoplikatio

Liegt ein Reflux in Kombination mit außergewöhnlichem Übergewicht vor, sollte eventuell anstelle einer Fundoplikatio ein Magenbypass besprochen werden. Ein Magenbypass wirkt ganz ausgezeichnet gegen Sodbrennen und alle anderen durch Reflux bedingten Folgen. Ab einem BMI (Body Mass Index) von 40 kg / m2  kann grundsätzlich diese Operation gewählt werden. Gleichzeitig mit dem Reflux verschwindet auch nachhaltig das Übergewicht.

Sonderfall vorangegangene Magenoperation: Korrektureingriffe

Wenn vor längerer Zeit eine Magenoperation mit Teilentfernung des Magens vorgenommen wurde, kann es selten zu ausgeprägtem Reflux kommen, der mit Medikamenten kaum behandelbar ist. Hier muss eine Umwandlungsoperation erfolgen. Der Magenrest wird verkleinert und die abführende Dünndarmschlinge zu einem Antirefluxventil umgebaut, sodass hier auch keine Galle über den Magen in die Speiseröhre fließen kann.

Kommt es zur Lockerung einer Fundoplikatio, kann neuerlich Sodbrennen auftreten.  Unter  bestimmten Umständen kann hier eine  Zweitoperation hilfreich sein.

Sonderfall vorangegangene Sleeve Resektion oder Magenband

Manche Patienten entwickeln nach SLEEVE Operation (Magenverkleinerung wegen Fettsucht) heftiges Sodbrennen. Dieser Reflux kann meist nur durch eine laparoskopische Umwandlung, der Sleeve Operation in einen Magenbypass beherrscht werden.  Diese  Operation  behebt  das Sodbrennen sicher und anhaltend. Ein Ansuchen bei der zuständigen Gebietskrankenkasse ist notwendig, wird aber von uns erledigt.

Nach der Operation

Dauer der Fundoplikatio

Eine Operation für Sodbrennen (Fundoplikatio) dauert etwa 1 Stunde. Für Korrektureingriffe – wenn schon einmal wegen dieser Erkrankung operiert wurde – muss manchmal etwas länger operiert werden.

Nach der Fundoplikatio

Nach der OP werden unsere Patientinnen und Patienten im Aufwachraum für 2 bis 3 Stunden überwacht, danach erfolgt die weitere Betreuung im Zimmer der Normalstation. Am nächsten oder übernächsten Tag (erster oder zweiter postoperativer Tag) nach der Fundoplikatiooperation, können die Patienten nach Hause gehen. Nur selten sind ein bis zwei Tage längere Aufenthalte nötig.

Nahtentfernung nach Fundoplikatio

Eine Wundkontrolle und die Nahtentfernung sollten in der Montagsspezialambulanz oder in der Ordination erfolgen. Der beste Zeitpunkt dafür: 10 – 14 Tage nach der Fundoplikatio.

Eine weitere Kontrolle ist nach 3 Monaten und dann nach einem Jahr sinnvoll. Jährliche oder halbjährliche Kontrollen mittels Gastroskopie werden vereinbart, wenn eine Barrett-Veränderung der Speiseröhre vorliegt.